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Musaeum Iovianum

Das Museum füllt sich!

In der Hauptnavigation (drei horizontale Striche oben links) sind mittlerweile auch Links zu den Listen der Gelehrten/viri literis illustres sowie der Autoren der Epigramme hinterlegt. Noch ausstehend ist allerdings die buchchronologische bzw. alphabetische Ordnung der Listen.

Ebenso in der Hauptnavigation finden sich weiterhin die Verweise auf die Erklärungsseiten zu unseren topischen Analysekriterien (Topoi-Matrix) sowie diejenigen zur Kommunikationssituation und zur Gattungsterminologie.

Außerdem wurden bereits alle 62 Holzschnitte aus der Elogia-Edition von 1577 hochgeladen und sind hier auf der Startseite ganz unten zu betrachten, jeweils mit Verlinkung zur Infoseite des betreffenden Gelehrten versehen, die nun grundlegende biographische Informationen und weiterführende Links bieten. Ebenso scheinen die hochgeladenen Portraits nun unter den Eckdaten bei den entsprechenden Epigrammseiten auf. Die Nutzung dieser Abbildungen wurde uns freundlicherweise vom Digitalisierungszentrum der Bayerischen Staatsbibliothek gestattet. Die detaillierten Herkunftsnachweise der Abbildungen finden sich im Abbildungsverzeichnis und werden laufend ergänzt. Auf das Verzeichnis kann ebenso über die Hauptnavigation zugegriffen werden.

Die Versepitaphien in Paolo Giovios Elogia virorum literis illustrium.

Paolo Giovio (1483/6–1552), Arzt, Historiker, Biograph und päpstlicher Diplomat, stattete seine prächtige Seevilla in Borgovico bei Como in Italien (errichtet 1537–1543) mit einer Sammlung von Porträtbildern berühmter Literaten, Machthaber (Päpste, Könige, Feldherren) und bildender Künstler aus und bedachte diese jeweils mit einer lateinischen Kurzvita in Prosa (dem Elogium) aus eigener sowie – in den meisten Fällen – einem Epitaph oder ähnlichem Gedicht aus fremder Feder. Diese Zusammenstellungen intendierte Giovio für eine Präsentation unter oder neben den entsprechenden Porträts auf kleinen Stücken Pergament, den cartellini oder tabellae. Das so entstandene semi-öffentliche musaeum Iovianum sollte seinen Gästen als templum virtutis möglichst eindrucksvollpositive wie negative exempla von Charakterbildern präsentieren, wobei die Portraits und die zugehörigen Texte einander in ihrer Wirkung ergänzen sollten.
1546 und 1551 publizierte Giovio seine Prosa-Viten und die daran angeschlossenen Gedichte – der erste Band enthielt die Elogia auf Literaten (Elogia virorum literis illustrium, s. das Digitalisat des MDZ hier), der zweite die auf Machthaber (Elogia virorum bellica virtute illustrium). 1557, fünf Jahre nach Giovios Tod, griff der flämische Editor Johannes Latomus Giovios Literaten-Elogia wieder auf und fügte in seinem Neudruck jeder Kurzvita ein eigenes Gedicht hinzu. Im Nachdruck von 1577 bei Pietro Perna in Basel wurden schließlich noch die ursprünglich von Giovio selbst erträumten druckgraphischen Porträtbilder ergänzt (s. das Digitalisat des MDZ hier). Die darin enthaltenen Holzschnitte basieren auf Zeichnungen Tobias Stimmers, welche dieser (größtenteils) nach den Bildnissen in Giovios Sammlung anfertigte.
In Zusammenarbeit mit dem FWF und der Universität Wien beschäftigt sich das Forschungsprojekt, aus welchem diese Website hervorgegangen ist, mit den Gedichten in Giovios Elogia virorum literis illustrium, deren Übersetzungen und Analysen in Hinblick auf gattungstypische Topoi (s. z.B. Lattimore 1942; Esteve-Forriol 1962; Lenzinger 1994), Stilmittel, die narrative Ausgestaltung (adaptiert von Pfister 2001) sowie antike und zeitgenössische Prätexte sich auf dieser (noch in Arbeit befindlichen) Website finden werden.


Zitierte Quellen:

Esteve-Forriol 1962: José Esteve-Forriol, Die Trauer- und Trostgedichte in der römischen Literatur untersucht nach ihrer Topik und ihrem Motivschatz (Diss.), München 1962.
Lattimore 1962: Richmond Lattimore, Themes in Greek and Latin Epitaphs, Urbana (IL) 1962.
Lenzinger 1994: Judith Elisabeth Lenzinger, Philologische Untersuchungen mittellateinischer Vers-Epitaphien mit ausgewählten Beispielen aus römischen Kirchen (Diss.), Wien 1994.
Pfister 2001: Manfred Pfister, Das Drama. Theorie und Analyse, München 2001.

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Title
Paolo Giovio, Holzschnitt von Tobias Stimmer ~1577 (©BSB)

Gut Ding braucht Weile!

Und eine angemessene Analyse aller 372 Gedichte, die Giovio und Latomus zusammentrugen, braucht viel Weile. Aus diesem Grund finden weiterhin laufend Veränderungen an den Einträgen statt, die jedoch mittlerweile alle unter dem Menüpunkt

„Epigramme“

(s. Hauptnavigation oben links) einsehbar sowie mittels detaillierter Filtermöglichkeiten durchsuchbar sind.