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28.6 Michael Marullus Tarchaniota*

Est aliquid lenisse feras fluviosque stitisse

inque opus arguta saxa animasse lyra.

Plus est imbelles traxisse in castra Camenas.

Ille sit Amphion, iste Marullus erit.

Est aliquid lenisse feras fluviosque stitisse

inque opus arguta saxa animasse lyra.

Plus est imbelles traxisse in castra Camenas.

Ille sit Amphion, iste Marullus erit.

Est aliquid lenisse feras fluviosque stitisse

inque opus arguta saxa animasse lyra.

Plus est imbelles traxisse in castra Camenas.

Ille sit Amphion, iste Marullus erit.

Es ist etwas, wilde Tiere gezähmt und Flüsse angehalten und Steine

mit der beredten Lyra zur Arbeit ermuntert zu haben.

Mehr ist es, die unkriegerischen Musen ins Feldlager gebracht zu haben.

Jener mag Amphion, dieser wird Marullus sein.

Amphion war der Sohn des Jupiter und der Antiope. Er bekam von Merkur oder Apoll eine Lyra geschenkt und beherrschte sie in Folge meisterlich. Nachdem er mit seinem Bruder die Herrschaft in Theben übernommen hatte, fügten sich bei der Befestigung der Stadt die Felsen des Kithäron auf sein Spiel hin von selbst zu einer Mauer zusammen (Georges 1913, s. v. „Amphion“). Die Zähmung wilder Tiere sowie das Aufhalten von Flüssen verweisen jedoch eher auf Orpheus, wie bei Mart. Cap. 907f. in einem Gedicht beschrieben. Im selben Gedicht wird dann auch Amphion erwähnt. Eventuell geht die Synkretisierung der beiden in Latomus' Epigramm darauf zurück.

Berufsbezug: Marullus diente unter anderem als Soldat.

Im Feldlager dichten.

Musen für musisches Werk.