Barbariem Hermoleos Latio qui depulit omnem
Barbarus hic situs est, utraque lingua gemit.
Urbs Venetum vitam, mortem dedit inclita Roma,
non potuit nasci nobiliusve mori.
Barbariem Hermoleos Latio qui depulit omnem
Barbarus hic situs est, utraque lingua gemit.
Urbs Venetum vitam, mortem dedit inclita Roma,
non potuit nasci nobiliusve mori.
Barbariem Hermoleos Latio qui depulit omnem
Barbarus hic situs est, utraque lingua gemit.
Urbs Venetum vitam, mortem dedit inclita Roma,
non potuit nasci nobiliusve mori.
Ermolao Barbaro, der alles Barbarische aus Latium vertrieb,
liegt hier begraben, beide Sprachen klagen.
Die Stadt der Venetier gab ihm das Leben, den Tod das berühmte Rom,
er konnte nicht edler geboren werden oder sterben.
In seinem Eintrag zu Ermolao Barbaro in De litteratorum infelicitate (ca. 1528–1529) berichtet Pierio Valeriano, dass Barbaros Leichnam kein ordentliche Grab erhalten habe, sondern an einem nicht näher bekannten Ort bestattet worden sei. In ihrer Edition von Valerianos Schrift kommentiert Julia Gaisser diese Passage und zitiert das oben stehende Epitaph, das sich Quellen zufolge an Barbaros Grab in der Kirche Santa Maria del Popolo in Rom befunden haben soll. Zwischen Mitte des 17. und Mitte des 18. Jh. dürfte die Inschrift (und das Grab?) aber verloren gegangen sein – s. Gaisser 1999, 265. Gahtan 2024, ?? zufolge dürfte Valerianos Angabe aber doch zu trauen sein, woraus sich auch Giovios eigenartige Beschreibung des Bestattungsorts ganz ohne Erwähnung einer Kirche erklären ließe. Vgl. El. lit. 36,3: sub colle hortorum ad Flumentanam portam (am Fuße des Pincio bei der Porta Flumentina [Flaminia?]).
Werkbezug: Barbaros Emendation von Plinius' Naturalis Historia, die Castigationes Plinianae.