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99.3 Giovanni Benedetto Lampridio

Perdideras Varium, nostro sed tempore laudes

Lampridius renovat, docta Cremona, tuas.

Ille Sophocleo cantabat digna cothurno,

iste canit lyricos Pindarico ore modos.

Perdideras Varium, nostro sed tempore laudes

Lampridius renovat, docta Cremona, tuas.

Ille Sophocleo cantabat digna cothurno,

iste canit lyricos Pindarico ore modos.

Perdideras Varium, nostro sed tempore laudes

Lampridius renovat, docta Cremona, tuas.

Ille Sophocleo cantabat digna cothurno,

iste canit lyricos Pindarico ore modos.

Du hattest Varius verloren, doch in unserer Zeit erneuert

Lampridius deinen Ruhm, gelehrtes Cremona.

Jener sang Lieder würdig des sophokleischen Kothurns,

dieser singt lyrische Weisen in der Art Pindars.

v. 1+2: Möglicherweise handelt es sich hier um eine Vermengung des aus Cremona stammenden Juristen und Senator Publius Alfenus Varus und des Tragödienschreibers Lucius Varius Rufus, über dessen Herkunft aber nichts bekannt ist. Die Verwirrung könnte durch Verg. ecl. 9 entstanden sein, wo beide innerhalb weniger Verse erwähnt werden (ecl. 9,26.27.35). Varus war mit der Verteilung des enteigneten Lands an Octavians Veteranen betraut und setzte sich dafür ein, dass Vergils Familiengut bei Mantua verschont blieb. Varius war ebenso wie Vergil Teil des Maecenas-Kreises.

Werkbezug: Lampridio verfasste unter anderem Oden im Stile Pindars.

Tragödie.