Dum stetit augusto Romanum limite regnum,
Termine, diis magnis aequiparandus eras.
Cedebant illi venturo ex arce Tonanti.
Custodi imperii mansit, ut ante, locus.
Cur nunc mortali cedis, dic, Termine, Blondo?
Pondus habet meriti num Iovis, atqui tui?
Dum stetit augusto Romanum limite regnum,
Termine, diis magnis aequiparandus eras.
Cedebant illi venturo ex arce Tonanti.
Custodi imperii mansit, ut ante, locus.
Cur nunc mortali cedis, dic, Termine, Blondo?
Pondus habet meriti num Iovis, atqui tui?
Dum stetit augusto Romanum limite regnum,
Termine, diis magnis aequiparandus eras.
Cedebant illi venturo ex arce Tonanti.
Custodi imperii mansit, ut ante, locus.
Cur nunc mortali cedis, dic, Termine, Blondo?
Pondus habet meriti num Iovis, atqui tui?
Als das römische Reich durch erhabene Grenzen bestand, warst du,
Terminus, den großen Göttern gleich zu achten.
Jene wichen Tonans, als er von der Burg herabsteigen wollte.
Der Wächter des Reiches harrte aus, wie zuvor, an seinem Platz.
Sag warum, Terminus, weichst du nun dem sterblichen Biondo?
Wiegt sein Verdienst soviel wie Jupiters oder gar des deinen?
v. 2: magnus 1561–1577.
v. 5: die 1557–1571.
—
Terminus = „der den Grenzsteinen vorstehende Gott“ (Georges 1913, s. v. „terminus [Ib]“). Der hier beschriebene Mythos des Gottes Terminus, der (Jupiter) Tonans nicht weichen wollte, findet sich bei Ov. fast. 2,667–670, bezogen auf die bauliche Umgestaltung des Kapitols. Das Kultbild des Terminus wurde daraufhin in den neuen Jupitertempel integriert.
Giovio erwähnt in der Vita, dass Biondo in der Kirche Santa Maria in Aracoeli am Kapitol bestattet wurde, die sich angeblich an der Stelle des antiken Tempels des Jupiter Tonans befand. Latomus suggeriert, dass insofern der Tempel, in dem sich auch das Kultbild des Terminus befand, dem Grab des Biondo weichen musste. Möglicherweise liegt auch eine Anspielung auf Biondos geographisches Werk Italia illustrata vor, in dem er Italiens Grenzen zum Teil „neu zog“.