Asta, viator, pulverem vides sacrum,
quem verticosi turbat unda Benaci.
Hoc mutat ipsum saepe Musa Libethron
fontemque Sisyphi ac vireta Permessi.
Quippe hoc Domitius vagiit solo primum,
Ille, ille doctus, ille, quem probe nosti
dictata dantem Romulae iuventuti,
mira eruentem sensa de penu vatum.
Abi, viator, sat oculis tuis debes.
Asta, viator, pulverem vides sacrum,
quem verticosi turbat unda Benaci.
Hoc mutat ipsum saepe Musa Libethron
fontemque Sisyphi ac vireta Permessi.
Quippe hoc Domitius vagiit solo primum,
Ille, ille doctus, ille, quem probe nosti
dictata dantem Romulae iuventuti,
mira eruentem sensa de penu vatum.
Abi, viator, sat oculis tuis debes.
Asta, viator, pulverem vides sacrum,
quem verticosi turbat unda Benaci.
Hoc mutat ipsum saepe Musa Libethron
fontemque Sisyphi ac vireta Permessi.
Quippe hoc Domitius vagiit solo primum,
Ille, ille doctus, ille, quem probe nosti
dictata dantem Romulae iuventuti,
mira eruentem sensa de penu vatum.
Abi, viator, sat oculis tuis debes.
Halt ein, Wanderer, du betrachtest heiligen Sand,
den die Wogen des wirbelnden Gardasees aufwühlen.
Für diesen Ort verlässt die Muse oft gar den Libethron
und die Quelle des Sisyphus und das grüne Idyll des Permessos.
Denn auf dieser Erde stieß Domizio seinen ersten Schrei aus,
jener, jener Gebildete, jener, den du gut kennst,
weil er der römischen Jugend Lektionen gab
und erstaunliche Bedeutungen im Schatz der Dichter zutage förderte.
Geh’ nun, Wanderer, du schuldest deinen Augen genug.
v. 5: vagit 1571, 1577.
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v. 3: Libethron = „eine den Musen heilige Quellgrotte in Thessalien (von anderen nach Böotien verlegt)“ (Georges 1913, s. v. „Libethrus“).
v. 4: Dem Mythos zufolge forderte Sisyphos als König von Korinth vom Flussgott Asopos eine Quelle für die korinthische Burg im Gegenzug für die Information über den Verbleib von dessen Tochter Aigina. Hier wird diese Quelle vermutlich mit dem Asopos selbst, einem Fluss in Böotien, gleichgesetzt und dadurch die Verbindung zu den Musen hergestellt (RE II,2, s. v. „Asopos [8]“).
Beim Permessus handelt es sich um einen „Fluß in Böotien, dessen den Musen heilige Quelle auf dem Helikon entspringt“ (Georges 1913, s. v. „Permessus“).
Dieses Gedicht findet sich mit beinahe demselben Wortlaut auch auf der Rückseite eines Kenotaphs, welchen Calderinis Vater in dessen Geburtsort Torri del Benaco aufstellen ließ (s. Abbildungen hier).
Von Poliziano publiziert als Epigr. lat. LXXXII.
Werkbezug: Kommentare zu antiken Autoren, e. g. Statius, Martial, Juvenal.
Berufsbezug: Professor für Rhetorik und Griechisch.
Das Versmaß des Hinkjambus ist auch im Endreim abgebildet: A-B-A-B-A-B-B-A-C.
Werk.