Direkt zum Inhalt

89.1 Thomas More

Dum Morus immeritae submittit colla securi

et flent occasum pignora cara suum,

„Immo“, ait, „infandi vitam deflete tyranni.

Non moritur, facinus qui grave morte fugit.

Dum Morus immeritae submittit colla securi

et flent occasum pignora cara suum,

„Immo“, ait, „infandi vitam deflete tyranni.

Non moritur, facinus qui grave morte fugit.“

Dum Morus immeritae submittit colla securi

et flent occasum pignora cara suum,

„Immo“, ait, „infandi vitam deflete tyranni.

Non moritur, facinus qui grave morte fugit.“

Als Morus seinen Nacken dem unverdienten Beil beugte

und seine geliebten Kinder seinen Tod beweinten,

sagte er: „Beweint besser das Leben des unsäglichen Tyrannen.

Es stirbt nicht, wer durch den Tod eine schlimme Untat vermeidet.“

vv. 3–4: Mit dem Tyrannen ist Heinrich VIII. gemeint. More vermied als gläubiger Katholik die „schlimme Untat“, den Eid auf Heinrichs Supremat abzulegen, und wurde in Folge zum Tode verurteilt.

Der zum Tode verurteilte, unschuldige Morus wird (durch seinen Nachruhm) nicht sterben, der noch lebende, aber schuldige Tyrann hingegen schon.

Der Nacken befindet sich zwischen „unverdient“ und „Beil“, ist also quasi davon umschlossen oder darunter.

Kinder.